Nach dem Urlaub neige ich allerdings besonders dazu, meine wiedergewonnene Energie voll umsetzen zu wollen. Was in der Vergangenheit oft dazu geführt hat, dass ich nach einer Arbeitswoche wieder nach dem Wochenende geächzt habe.
Ist euch schon mal beim Autofahren aufgefallen, dass die Drängler, die euch mit rasendem Puls überholen meist nur ein oder zwei Autos vor euch stehen und genau wie ihr an der Ampel warten? Ja, vielleicht sind sie 5 Minuten früher an ihrem Ziel. Dafür aber total abgehetzt und genervt.
Eine chinesische Weisheit sagt: Wenn du schnell gehen willst, dann gehe langsam. Meine Achtsamkeitsübung, wenn ich merke durch das Leben zu rasen zu beginnen, ist bewusste Langsamkeit. Ja, es klingt schrecklich, wenn man es eilig hat - aber mir tut es sooo gut. Daher schreibe ich für euch darüber. Für diese Übung reichen 10 Minuten täglich aus.
Ich mache bewusst in dieser Zeit alles gaaaaaanz langsam und genau.
Sei es in der Arbeit bewusst den Kaffee machen. Sei es daheim die Küche oder das meiner Tochter Spielzeug aufzuräumen. Oder bewusst langsam zu gehen und jeden Schritt unter meinen Füßen zu spüren. Oder ich hänge höchst sorgfältig die Wäsche auf. Und mir fällt auf, dass ich langsam genau so viel erledigt bekomme wie schnell. Weil ich weniger schussle. Und noch dazu bin ich dann entspannt und habe Energie statt dringend eine Pause nötig. Eine weitere Möglichkeit ist, morgens bewusst langsam vom Auto zur Arbeit zu gehen oder die Arbeit bewusst langsam zu verlassen.
Anfangs ist es sinnvoll in stressfreien Zeiten die Langsamkeit zu üben. Wer mich kennt, weiß, dass ich eine Freundin der Prävention bin. Es fällt so viel leichter in entspannten Lebensphasen eine neue Gewohnheit einzuführen!
Irgendwann gewöhnen wir uns dies an und übertragen diese Gelassenheit auf angespannte Momente. Einfach weil wir in uns durch unsere Erfahrungen abgespeichert haben, dass langsam so viel effektiver ist. Denn in der aktiven Langsamkeit sind wir bewusst im Hier und Jetzt – dem einzigen Moment, in dem wir unser Leben gestalten können.
Herzensgrüße,
Sigrid
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