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Das Lied der Königin

Es war einmal eine geschäftige Frau. Sie kümmerte sich um das Wohl des gesamten Hofstaates. Ihr Ruf als Helferin eilte ihr voraus und bald fuhr sie von Königreich zu Königreich, um Menschen beizustehen. Daheim versorgte sie ihren Mann und ihre zwei Söhne. 

Eines Tages musste sie selbst Rat suchen, denn ihre Brüste schmerzten. Die Ärzte waren ratlos und beschrieben sie als unheilbar krank. Dem Ende ihrer Kräfte nahe, beschloss die Kranke eine Magierin aufzusuchen. Sie durchwanderte mit Hilfe ihrer Familie unzählige Täler. Gemeinsam trotzten sie Stürmen und räumten Geröll zur Seite. Vor der Tür der Magierin brach die Helferin zusammen. Behutsam öffnete die Besuchte die Tür und schickte Mann und Söhne heim. Klein, alt und doch kraftvoll nahm sie die Erschöpfte in ihre Arme. Sie bettete sie auf Kissen, flößte ihr warme Milch ein und wiegte sie in den Schlaf. Dazu sang sie leise das Lied der Königin. Sie sang sieben Tage und sieben Nächte, bis die Erkrankte endlich ihre Augen wieder öffnete.

Als sie wieder zu Kräften kam, half die Helferin mit das Haus der Magierin zu fegen. Sie erlernte die Kunst warme Milch nährsam zuzubereiten. Zu jeder Tätigkeit sangen die beiden. Als die Schmerzen in der Brust gänzlich verschwunden waren, wollte die Heilerin zu ihrer Familie heimkehren. Doch die Magierin hielt sie zurück. Sie führte sie zu einem Brunnen, dessen Wasser sie sanft mit den Fingern berührte. Im Brunnen erschien das Bild der Helferin, wie sie heim kehrte, um sich wieder um ihre Familie und die Königshäuser zu kümmern. Das Wasser wurde trüb und das Bild der Heilerin ertrank. Erschrocken über diese Vision, bat die Helferin noch länger bei ihrer Lehrerin bleiben zu dürfen. Diese willigte ein und lehrte sie in der Kunst des Sitzens. So lernte die Helferin still zu werden. Sie lernte auf ihre eigenen Bedürfnisse zu hören.

Als ein Jahr vergangen war, ließ die Magierin ihre Schülerin ziehen. Das Abschiedsgeschenk war ein kleiner Milchköcher, der immer dann warme Milch produzierte, wenn sie ihr Lied sang.

Wieder durchwanderte die Helferin unzählige Täler. Sie trotze Stürmen und räumte Geröll zur Seite. Langsam. Sie nahm sich Zeit zu singen und die nährsame Milch zuzubereiten. Und saß so lange wie nötig, um still zu werden.

Daheim angekommen, fielen ihr Mann und ihre Söhne ihr in die Arme. Von nun an entzündete sie regelmäßig und nur für sich die Flamme des Milchköchers durch ihren Gesang, um sich mit warmer Milch zu verwöhnen. Sie saß allein, um still zu werden. Und sie fegte zuerst ihr eigenes Haus, bevor sie anderen ihre Hilfe anbot. 

Erst befremdet über das neue Verhalten, doch dann erfreut über die kraftvolle Frau in ihrem Haus, lebte die Familie ein zufriedenes Leben. Und immer wenn die Frau ihre warme Milch zubereitet, lacht die Magierin in ihrem Inneren laut auf und summt ihr Lied mit. Horch genau, dann kannst du es auch in deinem Inneren hören...

 

Seelenheil-Märchen finden mich. Plötzlich sind sie da und wollen niedergeschreiben oder erzählt werden. Teile sie gern, wenn du spürst, die Märchen können andere Menschen heilsam berühren. Bitte gib jedoch die Quelle, diese Website an. Ich danke dir.

 

Von Herzen,

Sigrid 

 

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