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Jetzt nicht... aber jetzt!

Ich mache es mir leicht. Denn ich lebe zyklisch. I Lesezeit 5 Min.

 

Heute ist es soweit. Daheim wird richtig aufgeräumt. Die Küche ist fertig. Plus Fensterbrett abgeräumt und Dinge, die sich so angesammelt haben (Hustensaft, Stofftiere, Haarreifen - letzte Eigentum meiner Tochter). Und das eine klebrige Kühlschrankglasbrett gereinigt (Katzenfutter ausgeronnen). Hat nicht lange gedauert. Weil JETZT der gute Zeitpunkt für mich war. Wenn nicht der richtige Moment ist, eiere ich ewig herum. Es wird nicht richtig sauber und ordentlich. Und ich bin schlecht drauf.

 

Das Wissen um dein JETZT nennt sich zyklisch leben. Wir sind keine Roboter, die immer alles gleich mit dem gleichen Resultat machen. Also ich zumindest nicht. Ich habe die Morgenroutine mit Kind und Hund zwar sehr effektiv getimt, weil das sein muss. Muss mir doch auch eingestehen, dass ich nach eineinhalb Wochen wieder etwas daran ändere. Anderes Frühstück zum Beispiel. Der gesunde TCM-Porridge war für 7 Alltagsfrühstücke fein. Dann brauchte ich einfach einen Wechsel. 

 

Woran erkenne ich mein JETZT - besonders wenn ich im ständigen Funktionieren des Alltags bin?

 

Ich spüre das Interesse in mir aufsteigen. Ein gutes Gefühl, das dasein wird, wenn etwas getan ist.

Wenn von allein nichts in mir aufsteigt, weil ich sehr erschöpft bin oder mich durch den Alttag fremdbestimmt fühle, dann stelle ich mir die Frage: was wird mir heute LANGFRISTIG guttun. Also nicht: was brauche ich jetzt. Die Antwort wäre die letzten Wochen oft gewesen: im Bett bleiben und dass niemand etwas von mir will. Manchmal habe ich das tatsächlich gemacht, weil ich körperlich einfach nicht fit war. Rückblickend weiß ich, es war gut diesen Impulsen zu folgen, weil es langfristig gut war. Denn jetzt fühle ich mich weit besser! Wäre ich heute im Bett geblieben, wäre die meine vorhandene Energie verpufft. Ich hätte sie nicht für mich und mein Wohlbefinden eingesetzt. Denn die Antwort auf die Frage, was ich heute für mich tun kann, war: Ordnung schaffen. Im außen. Meditativ, also bewusst aufräumen. Wie außen so innen. Wie innen so außen. Diesmal räume ich auf, weil in meinem Inneren mehr Ordnung eingekehrt ist - das ist mir bewusst. Manchmal ist es auch andersrum. Ich räume außen auf, um zu mir zu kommen. Im Idealfall sind innen und außen im Gleichklang. 

 

Wie weiß ich, was mir JETZT langfristig guttut?

 

Ich habe für mich herausgefunden, dass ich mich einfach ausprobieren muss, um meine Bedürfnisse näher kennenzulernen. Da gibt es kein Rezept. Leider. Denn Gewohnheiten zu verlassen und Neues zu probieren benötigt Energie, die uns gerade in stressigen Zeiten fehlt. Oder zum Glück. Denn so kann ich zu Menschen, die mir ihre "Rezepte" aufdrücken wollen, ganz entspannt sagen: voll gut, dass das für dich so gut funktioniert. Bei mir ist das anders. Punkt. 

 

Spüre die Freiheit, die du dir dadurch selbst gibst.

Spüre das Abenteuer, dich selbst kennenzulernen.

Spüre die Freude kleine Dinge mal anders zu probieren.

 

Weglassen

Was passiert, wenn ich mal nicht gesaugt habe?

Was passiert, wenn ich mal vergessen habe meinem Kind eine Jause mitzugeben? Oder doch eine Jause mitgegeben habe, obwohl Tag der gesunden Jause war und gar keine Jause nötig war?

Was passiert, wenn ich ein Treffen absage und lieber auf der Couch ein gutes Buch lese?

 

 

Anders machen

Was passiert, wenn ich zu lässiger Musik die Fenster geputzt habe?

Was passiert, wenn ich den Adventkalender gemeinsam mit meinem Kind befülle statt mitten in der Nacht, wenn es endlich schläft?

Was passiert, wenn ich statt zu mir einzuladen vorschlage, dass wir uns auswärts treffen und nichts herrichten und wegräumen muss?

Wann ist es gut richtig Sport zu betreiben, wann ist es besser einfach spazieren zu gehen?

Eine Tasse Tee mit Honig statt Schoki am Abend?

Gusto auf Salzig: ein Stück Käse knabbern statt die Packung Chips öffnen?

 

Neues machen

Was passiert, wenn ich allein ins Theater gehe? Oder ein Wochenende allein nach New York fliege (das hat eine Freundin von mir mal gemacht und es beeindruckt ich noch immer)?

Was passiert, wenn ich endlich den Kochkurs besuche?

Oder das Buch kaufe und lese, das so lange auf meiner Wunschliste steht?

 

Das sind ein paar kleine Inputs, die ich aus meinem Leben, aus unseren Frauenkreisen, aus Gesprächen mit Freundinnen kenne. Unterschätze bitte nie KLEINE Änderungen. Sie ziehen Kreise. Wie kleine Steinchen, die du in einen See wirfst. Außerdem geben die auch kleine Erfolgserlebnisse einen Selbstbewusstseins-Schub. Viele kleine Erfolgserlebnisse schieben dich nach und nach in eine neue Richtung, in andere Gewohnheiten, in ein anderes Sein.

 

Große und kleine Zyklen kennen

 

Es gibt kleine Zyklen, wie eine Stunde. Als Kind erfahren wir, dass nach ca. 50 Minuten in der Schule eine Pause gemacht wird. Kleiner Zyklus.

Ein Tag ist ein Zyklus. Mit energiegeladenen Phasen und nötigen Ruhezeiten. Eine Woche ist ein Zyklus. Mittwoch bin ich immer am erschöpftesten. Eigentlich sollte der Tag für mich kürzer sein, der Nachmittag ruhiger, damit mir mehr Energie am Wochenende bleibt. Ein Pause zum für dich richtgen Zeitpunkt bewirkt Wunder.

Wir Frauen haben einen Menstruationszyklus, der auch den Mondphasen entspricht. Spätestens nach 4 Wochen sollten wir einige Tage zur Ruhe finden, Zeit für unser Innenleben haben und uns für die kommenden Wochen ausrichten.

Ein großer Zyklus ist ein Jahr. Was du JETZT beginnst und beibehältst, wird dein Leben in 12 Monaten bewegt haben.

Der größte menschliche Zyklus ist natürlich das Leben. Auch hier geht es darum, uns unsere Kräfte einzuteilen, um gesund alt zu werden. Uns nicht schon mit 40 verausgabt zu haben. Für mich ist klar, ich will auch mit 60 und 70 noch für meine Tochter dasein. Und im Leben wirken. Meine Erfahrungen weitergeben.

 

Durch das Üben der kleinen Jetzt- und Jetzt Nicht- Momente werde ich klarer. Ich gewinne mehr Selbstvertrauen für die größeren und großen Jetzt- und Jetzt-Nicht-Zeiten:

Wann ist der richtige Zeitpunkt für einen Berufswechsel, eine neue Beziehung, ein Kind zu bekommen, zu heiraten... wann ist der richtige Zeitpunkt etwas freizugeben, wann festzuhalten, wann Neues zu beginnen, wann zu warten.

Glaubt mir, ich bin schon viele Wege gegen meine innere Stimme und nicht im Einklang mit meinen ureigenen Zyklen gegangen. Dadurch habe ich mir vieles schwer gemacht. Und glaubt mir auch: wir können lernen uns selbst zu vertrauen. Zu jeder Zeit unseres Lebens. Auch das ist für mich lebenslanges Lernen.

 

Die Zyklen des Lebens sind für mich mystisch und vollkommen bodenständig zugleich.

Sie sind für mich eine Einweihung ins Leben. Sie machen mir das Leben leichter.  Wenn ich das zulasse.

 

Herzensgrüße,

Sigrid 


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