Manchmal bin ich ungeduldig. Manchmal glaube ich, meine Wünsche werden nie wahr.
Und manchmal, so wie heute, blicke ich auf mein Leben und fühle: alles ist gut.
Ich habe meine Schritte getan.
Ich habe meine Lektionen gelernt.
Ich bin wieder aufgestanden.
Ich habe losgelassen.
Und das Wichtigste von allem: ich bin dran geblieben.
Dran geblieben, meinen Sehnsüchten zu folgen.
Dran geblieben meine Impulse wahrzunehmen.
Dran geblieben mich selbst ernst zu nehmen.
Dran geblieben meine Wünsche zu nähren - mit Bildern eines Lebens, das ich leben wollte.
Und dann bin ich dafür gegangen.
Manchmal waren es Micro-Schritte, die nur ich selbst wahrnehmen konnte.
Manchmal waren es Sprünge, die mich innerlich vor Angst fast erstarren ließen.
Manchmal waren es Entscheidungen gegen offene Türen, denn ich habe gelernt, nicht jede offene Tür ist zu meinem Besten.
Manche offene Türen waren wie Prüfungen, ob ich wirklich MICH wähle.
Mich mit meinen Träumen, Wünschen, Sehnsüchten.
Siehe da: mein Leben ist gut.
Bunt, turbulent, fordernd - und voller Liebe.
Für die Menschen um mich.
Für mich selbst.
Also wenn du gerade das Gefühl hast festzustecken, bleib dran.
Manchmal dauert es Jahre dort hinzukommen, wo du hinwillst.
Du hast dein ganzen Leben, um es zu gestalten.
Behalte dein großes Ziel, deinen Traum vor Augen.
Deine Partnerschaft, deine Familie, deine Berufung, deine Freundschaften, deine Mitwelt.
Sage NEIN zu allem, was nicht deiner Natur entspricht.
Immer öfter.
Nein, das tue ich nicht.
Nein, das ist nicht mein Weg.
Nein, so nicht mehr.
Dann tun sich Räume auf.
Denn dann wird Zeit frei.
Anfangs kann das Angst machen, denn Gewohntes fällt weg.
Deine "Beschäftigungstherapie", die dich busy, in Bewegung hält, macht Platz für Neues.
Und das Neue ist noch nicht da.
In diesem Moment entscheidet sich: wählst du wirklich dich?
Hast du den MUT dich zu wählen - statt dem langweiligen Gewohnheitsbrei, der dich innerlich und äußerlich ergrauen lässt?
Das bedeutet: hörst du wirklich auf dich?
Wenn die leise Stimme sagt:
Dieser Beruf nimmt mir Lebenszeit statt dass er mir Hingabe an meine Talente schenkt.
Wenn es in dir dämmert:
Diese Beziehung hält mich kleiner statt dass ich ich selbst sein und mich entfalten kann.
Wenn dein Körper dir zeigt:
Dein Leben ist zu stressig, deshalb werde ich immer wieder krank statt dass ich erblühe.
Das ist der Punkt, an dem es wehtut.
Weil du begreifst: ich bin irgendwo falsch abgebogen.
Oder: ich habe nicht rechtzeitig stop gesagt.
Vielleicht: weil dir klar wird, du hast Lebenszeit damit verbracht Dinge zu tun, die dich nicht glücklich gemacht haben.
Und diese Zeit ist unwiederbringlich vorbei.
Lass dich trösten:
jede und jeder von uns, die und der ehrlich hinschaut, kommt irgendwann an diesen Punkt.
Du bist damit nicht allein.
Und du bist nicht Schuld daran, dass du dort bist, wo du bist.
Du hast es damals für gut gehalten.
Doch nun bist du gewachsen,
hast so viele Erfahrungen gemacht.
Du blickst neu auf dein Leben,
siehst vieles in einem anderen Licht.
Das ist gut, das ist normal.
Denn du bist nicht mehr dein 20-, 30-, 40-jähriges Ich.
Du bist tiefer gegangen,
hast vielleicht mehr gesehen und erlebt als dir lieb war.
Das hat dich geprägt.
Neu geprägt.
Weg von Konditionierungen deiner Familie.
Weg von Erwartungen des Gesellschaft.
Weg von dem, was du glaubtest zu wollen.
Hin zu deiner Gabe.
Was sind deine Gaben, deine Talente, mit deinen du die Welt beschenken magst?
Gib dich hin.
Dir.
Dem Leben.
Der Liebe zu allem Lebendigen.
Und lebe.
Dich.
Von Herzen,
Sigrid

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